PlayStation: Neue Entlassungswelle trifft Visual Arts und Malaysia Studios

Die Krise in der Spielebranche nimmt kein Ende: Nach den massiven Entlassungen im Jahr 2024 muss PlayStation erneut Mitarbeiter gehen lassen. Diesmal hat es das Visual Arts Team in San Diego und die Studios in Malaysia getroffen. Die Entlassungen stehen offenbar im Zusammenhang mit der Einstellung mehrerer Live-Service-Projekte.

Die Gaming-Welt kommt nicht zur Ruhe. Nachdem PlayStation bereits im vergangenen Jahr rund 900 Stellen abgebaut und das London Studio komplett geschlossen hatte, folgt nun die nächste Hiobsbotschaft: Sony Interactive Entertainment hat am 5. März weitere Entlassungen angekündigt, die vor allem das Visual Arts Team in San Diego und die PlayStation Studios Malaysia betreffen.

Wie aus mehreren Quellen, darunter Kotaku und GamesHub, hervorgeht, wurden betroffene Mitarbeiter darüber informiert, dass ihr letzter Arbeitstag der 7. März 2025 sein wird. Zwar ist die genaue Anzahl der gekündigten Mitarbeiter nicht bekannt, doch soll sie geringer ausfallen als bei der großen Entlassungswelle im Jahr 2024.

Wer ist betroffen?

Die Visual Arts Service Group, die 2007 gegründet wurde, ist ein wichtiges Support-Studio, das für First-Party-PlayStation-Studios wie Naughty Dog Kunst-, Animations- und technische Unterstützung leistet. Das Team war an erfolgreichen Titeln wie Uncharted, The Last of Us und Killzone beteiligt.

Die PlayStation Studios Malaysia, die erst 2020 in Kuala Lumpur eröffnet wurden, bieten ähnliche Unterstützung und haben unter anderem an Projekten wie The Last of Us Part I und MLB The Show 2022 mitgewirkt.

Laut Berichten sind vor allem Lighting Artists, Material Artists, Environmental Artists und Animations-Spezialisten von den Kündigungen betroffen. Auch Projektmanager wurden entlassen. Johann Affendy Mahfoor, ein Senior Project Manager aus Malaysia, teilte auf LinkedIn mit, dass er zu den Betroffenen gehört und zuvor an Concord und The Last of Us Part 2 Remastered gearbeitet hatte.

Die Verbindung zu abgesagten Projekten

Die Entlassungen scheinen eng mit PlayStations Problemen bei Live-Service-Spielen verbunden zu sein. Wie IGN berichtete, hatte Sony im Januar 2025 zwei noch nicht angekündigte Live-Service-Spiele eingestellt – darunter ein God of War-Titel von Bluepoint Games sowie einen Militär-Shooter von Bend Studio.

Diese Absagen reihen sich ein in eine Serie von Rückschlägen für PlayStations Live-Service-Ambitionen, darunter der spektakuläre Flop von Concord, der zur Schließung von Firewalk Studios führte, und die Einstellung des Multiplayer-Projekts zu The Last of Us von Naughty Dog.

„Das ist wie beim Fußball“, erklärt Gaming-Analyst Felix Schneider. „Sony hat alles auf Angriff gesetzt und vergessen, die Abwehr zu stärken. Jetzt kassieren sie ein Gegentor nach dem anderen und müssen die Strategie komplett überdenken.“

Stimmen der Betroffenen

Zahlreiche entlassene Mitarbeiter haben sich auf LinkedIn zu Wort gemeldet und ihre Erfahrungen geteilt:

„Leider war letzte Woche nach einer Welle von Entlassungen mein letzter Tag bei PlayStation. Obwohl das sicherlich keine Nachricht ist, auf die ich gehofft hatte, bin ich dankbar, dass ich die Chance hatte, mit extrem talentierten Kollegen an unglaublichen Projekten zu arbeiten, und ich gehe mit guten Erinnerungen an meine Zeit dort.“

– Daniel Bellemere, Senior Level Designer

„Mit Traurigkeit im Herzen war ich heute Teil der PSVA-Entlassungen. Ich denke, das Schlimmste daran war, dass dies der beste Job war, den ich bisher hatte. Das Dreamteam und die kranken Projekte haben unfassbar viel Spaß gemacht, und ich habe jeden Tag genossen.“

– Lewis Labram, ehemaliger Senior Material Artist

Sean Teo, ein Rigging Artist, erklärte: „Mein Vertrag bei PlayStation Visual Arts ist leider zu Ende gegangen. Ich suche derzeit nach einer neuen Stelle und bin flexibel, was die Arbeit an Videospielen, Kinofilmen und kommerziellen Projekten angeht.“

Was bedeutet das für die Zukunft?

Die Entlassungen werfen Fragen zur künftigen Strategie von PlayStation auf, insbesondere im Hinblick auf Live-Service-Spiele. Obwohl Sony bekräftigt hat, dass Bend Studio und Bluepoint Games nicht geschlossen werden, scheint es wahrscheinlich, dass diese Studios auf neue Projekte umsteigen werden – möglicherweise Single-Player-Titel.

Die Auswirkungen auf Support-Teams wie Visual Arts und PS Studios Malaysia könnten jedoch laufende Projekte verzögern und die Qualität zukünftiger Veröffentlichungen beeinträchtigen.

„Man muss sich fragen, ob Sony aus dem Schneider ist oder ob noch mehr kommt“, meint Branchenexperte Markus Winter. „Die stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand. Nach dem Motto ‚Aller guten Dinge sind drei‘ könnte 2026 eine weitere Entlassungswelle drohen, wenn die aktuellen Maßnahmen nicht die gewünschten Ergebnisse bringen.“

Vergleich der PlayStation-Entlassungen

Wir bleiben an der Geschichte dran und werden berichten, sobald weitere Informationen verfügbar sind.